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Produkt ADSL

DSL kann bei Anschlussleitungen von analogen (POTS) und digitalen (ISDN) Telefonanschlüssen eingesetzt werden. Bei diesen Anschlussleitungen gibt es jeweils Frequenzbereiche, welche für die Telefonie nicht genutzt werden und daher brachliegen. Diese Frequenzbereiche werden für ADSL verwendet.

Grundsätzlich erhöht sich die Leitungsimpedanz mit steigender Entfernung zur VST, was die Abdeckung mit ADSL geographisch begrenzt. Outdoor DSLAMs bieten hier zwar eine Abhilfe, jedoch schrecken ISP eher davon zurück, diese erhöhten Investitionen zu tätigen. Funktionsprinzipien der ADSL-Technik sind Frequenzmultiplexverfahren, Fouriertransformation und Discrete Multitone Transmission (DMT); ein ADSL-Modem enthält als wesentliche Bestandteile einen schnellen Analog-Digital-Wandler und einen digitalen Signalprozessor zur Berechnung der Fouriertransformationen für die einzelnen Frequenzen. Damit die beiden Nutzungsarten der Telefonleitung nicht interferieren, werden die von ADSL benutzten Bereiche vor dem Telefon (beziehungsweise der Telefonanlage) herausgefiltert. Dies geschieht durch einen Frequenzbandfilter, der meistens Splitter genannt wird. ADSL auf analogen Leitungen unterscheidet sich von ADSL über ISDN kaum. Einzig die Signalisierung sowie die verwendeten Frequenzbänder sind unterschiedlich. Die bis jetzt (2006) in schweizer Telekommunikationsnetzen installierte ADSL-Gerätetechnik benutzt nur Frequenzbereiche, die oberhalb des für den ISDN-Basisanschluss verwendeten Frequenzbereichs von 130 kHz liegen. Dadurch können alle ISDN-Dienste sowie auch analoge Dienste (wie zum Beispiel analoges Fernsprechen und Fax Gruppe 3), die sogar nur den Frequenzbereich bis 16 kHz nutzen, vom Teilnehmer zur selben Zeit benutzt werden wie der Internet-Anschluss. Die Datenübertragung läuft in 4,3125 kHz breiten Bändern mit einer Symbolrate von je 4 kbaud im Bereich von 138 - 275 kHz für den Upstream und 275 - 1104 kHz für den Downstream. Wegen der schlechten Leitungsqualität - schließlich waren die Telefonleitungen nicht für die Übertragung von Signalen mit einer Bandbreite von ca. 1 MHz vorgesehen - wird die Leitung vom Endgerät zur Vermittlungsstelle "ausgemessen" und einzelne Bänder gegebenenfalls ausgeblendet, falls die Dämpfung zu groß ist oder Reflexionen auftreten.

SDSL

Es handelt sich bei SDSL (Symmetric Digital Subscriber Line) um eine DSL-Zugangstechnik zu einem öffentlichen digitalen Netzwerk wie zum Beispiel dem ISDN über eine Telefonleitung. Während für den Internet-Zugang meist ADSL als Übertragungsverfahren benutzt wird, wird SDSL fast ausschließlich für den Zugang zu ISDN und zu festverschalteten Weitverkehrs-Datennetzen verwendet.
Die mit Symmetrical Digital Subscriber Line (SDSL) bezeichnete Technik für die hochbitratige leitungsgebundene Datenübertragung im Teilnehmeranschlussbereich von Telefon-Netzbetreibern ist eine Weiterentwicklung der HDSL-Technik (H=high). Der Unterschied besteht in der fortgeschrittenen Modulationstechnik von SDSL. Bisher wird vorwiegend eine SDSL-Variante eingesetzt, die eine Kupfer-Doppelader nutzt und bei einer Bitrate von 3 Mbit/s eine Reichweite von etwa 2,4 km bietet. Varianten für zwei Doppeladern sind inzwischen auch als Gerätetechnik verfügbar und erreichen höhere Reichweiten. Langfristig wird die SDSL-Technik wegen ihrer Reichweitenvorteile wahrscheinlich die führende Übertragungstechnik für den Primärmultiplexanschluss des ISDN.
Die Bezeichnung "symmetrisch" bezieht sich auf die Richtungsabhängigkeit der Datenrate: Im Gegensatz zu ADSL unterstützt SDSL nur Betriebsarten, die in beide Richtungen mit derselben Datenrate arbeiten. ADSL arbeitet dagegen mit "asymmetrischen", das heißt richtungs-unterschiedlichen Datenraten zwischen Nutzer und Access-Point. Die Datenraten von SDSL sind in den aktuell verfügbaren Geräten ganzzahlige Vielfache von 64 kbit/s: von 192 kbit/s bis zu 2,312 Mbit/s.
SDSL ist hinsichtlich Übersprechen (crosstalk) kompatibel mit Diensten wie POTS, ISDN oder anderen DSL-Techniken. Doppeladern, über die SDSL übertragen wird, können im selben Kabelbündel geführt werden, nicht aber im selben Sternvierer, da diese Verseilungsart für SDSL nicht geeignet ist. Als Leitungscode wird Trellis Coded Pulse Amplitude Modulation (TC-PAM) verwendet.
SDSL unterstützt allerdings nicht die Splitter-Technologie, die ADSL nutzt. Bei ADSL können POTS- und ISDN-Dienst über eine Frequenzweiche (den "Splitter") ausgekoppelt werden, da ADSL nur im Frequenzbereich über den POTS und ISDN Diensten angesiedelt ist. Im Gegensatz dazu benötigt SDSL den gesamten Frequenzbereich. Daher kann bei SDSL auf derselben Doppelader kein weiterer Dienst übertragen werden.
SDSL wurde nicht nur vom ETSI unter der Norm TS101524, sondern auch von der ITU unter der Norm G.991.2 standardisiert, allerdings unter dem Namen SHDSL: Single-Pair High-Speed Digital Subscriber Line (SHDSL).

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